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Die Robot Design Challenge 2010 mit Schrottie

Wo war Hauke in den letzten Wochen? Warum kam nicht, wie man es sonst vom DubbelBlog kennt, ein neuer Artikel nach dem anderen? Die Antwort lautet: Wegen der Schüler Robot Design Challenge der Jade-Hochschule Wilhelmshaven 2010. Wie unser Roboter aussah und wie er sich beim Wettkampf schlug erfahrt ihr nach dem Break ;)

Doch zunächst mal: WTF ist die Schüler Design Challenge? Seit vielen Jahren veranstaltet die Jade-Hochschule Wettkämpfe, bei denen Studenten aus aller Welt mit vorgeschriebenen Bausätzen Roboter konstruieren und programmieren können, die dann die unterschiedlichsten Aufgaben bewältigen müssen. Manchmal muss man schwimmende Roboter bauen, manchmal Rohrstücke verbinden, und das mit Bausätzen die neben Mikroprozessoren und Servos auch Jever-Bier und BHs enthalten. Mehr Informationen über die Studenten Design Challenges gibt es hier (Fernsehberichte).

Bei der Schüler Design Challenge treten, wer hätte das gedacht, Schüler verschiedener Schulen im Raum Nord-West-Deutschland an. Jetzt kommen die “Swarm Intelligent Humans” ins Spiel: Unser Informatiklehrer sprach uns auf den Wettbewerb an, und flugs hatten wir ein 3-Mann-Team zusammen, bestehend aus Rainer Schunicht (Hardware und Konzept), Marko Detmers (Hardware und Fahrer) und mir, Hauke Lübbers (Hardware und Software (mehr dazu gleich ;) )).

Fröhlich planten wir los: Ein Dreirad-Roboter sollte es sein, mit einer über Zahnstanden hubbaren Hebebühne und einer “Zange” für die vertikalen, und zwei nach unten gewölbten Stangen für die horizontalen Rohrstücke.

Dann kamen die Ferien, die Abi-Vor-Klausuren, und, zwei Wochen vor dem ersten und letztem Testfahrten-Termin, sah unser Roboter im wesentlichen so aus:

und konnte das:

Moment…nurnoch zwei Wochen bis zur ersten Testfahrt? VERDAMMT!

Und so wurde weitergefrickelt, gecodet und geklebt (ca. 20% des Roboters bestanden zum Schluss aus Heißkleber, gemischt mit Sekundenkleber und Klebeband). Eine Woche vor dem Testlauf ließen sich schon erste Formen erkennen: Die Hebebühne war zusammengebaut, die Motoren und Zahnräder aufgesetzt, die Zahnstangen festgeschraubt.

Fehlte noch die Programmierung des Microcontrollers, aber die schien zweitrangig, immerhin konnte Schrottie nun fahren – und das nicht einmal schlecht, wie sich am Freitag, den 12. November 2010 zeigte:

(bitte keine Kommentare über meinen Fahrstil, danke ;) )

Montag standen wichtige Abi-Vor-Klausuren dran, und so traf und Dienstag der Schock: Ein Zahnrad war gebrochen, die Hebebühne ließ sich nicht bewegen. Bis tief in die Nacht wurde gewerkelt, schließlich war am nächsten Morgen der große Tag, die Entscheidung, die eigentliche Challenge!

Zu allem Überfluss streikte der Atmega-8 und der Flashspeicher ließ sich nichtmehr mit dem neuen Code überschreiben und ließ nurnoch ein Testprogramm laufen, das für den produktiven Einsatz ungeeignet war – war alles umsonst?

Marko und ich (Rainer hatte ein Vorstellungsgespräch) traten am nächsten Tag trotzdem mutig an. Der Wettkampf fand passenderweise im Keller der Fachhochschule statt.

Das Problem mit dem Microcontroller hatten wir noch nicht gelöst, und die Hebebühne ließ sich immer noch nicht hochfahren. Als unser Team dann in der Vorrunde aufgerufen wurde, war unsere einzige Chance also die 2 Punkte, die man für das Überwinden einer Rampe und die 5 Punkte, die man für das Erreichen der Schranke, bevor das andere Team diese erreicht, bekommt. In den ersten 2 Durchläufen konnten wir dann auch jeweils 7 Punkte einheimsen, und im 3. konnten wir sogar das Förderband (s. Video) stoppen, und das Füllstück entnehmen, auch wenn wir es nicht in die vorgesehene Ziel-Halterung stecken konnten, da sie vorher verloren ging.

Insgesamt hat die Schüler Design Challenge 2010 jede Menge Spass gemacht, auch wenn wir letztendlich nicht gewonnen haben. Wir haben jede Menge gelernt, nicht nur in den Bereichen, in denen wir uns schon auskannten (Software), sondern auch mal gemerkt, wie es sich Anfühlt einen Schraubenzieher in die Hand gerammt zu bekommen, der einen Microcontroller kurz zu schließen – alles Erfahrungen, die man als “reiner” Coder nicht täglich macht.

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  1. und nicht, wie man es macht, dass man als 0 die + nicht berühren darf.
    Frage: Kann man die + eine bestimmte Route bewegen und wenn ja, wie??

Webmentions

  • Roboter “Schrottie” nahm an Design Challenge teil | Gymnasium Ulricianum Aurich 17. November 2010

    […] Den persönlichen Bericht eines Teilnehmers gibts hier. […]